Eine neue Chance durch die UNESCO
6. Juni 2008
Die begrüßenswerte Beschlussvorlage des UNESCO-Welterbekomitees belegt das stete und intensive Bemühen der UNESCO, für Dresden doch noch eine positive Lösung herbeizuführen. Die UNESCO verhält sich dabei in höchstem Maße angemessen und vertragstreu.
Die klare Aussage der UNESCO, im Falle des Baues des welterbeverträglichen Tunnels Dresden ein weiteres Jahr auf der roten Liste zu belassen, zeigt das ernsthafte Bemühen der UNESCO, Dresden in seiner Suche nach der Lösung des Verkehrsproblems und dem Erhalt des Welterbetitels zu unterstützen.
Die klare Aussage, dass beim Weiterbau der Brücke der Titel in jedem Fall gestrichen wird, ist an Deutlichkeit nicht zu übertreffen. Sie zeigt einmal mehr, dass die Verantwortlichen des Freistaates und der Dresdner Politik – die diese Tatsache hartnäckig leugnen – die Dresdner bewusst nicht richtig informieren. Eher ist es wahr, dass die sächsische CDU seit zwei Jahren zielstrebig an der Aberkennung des Titels arbeitet. Dies beweisen auch die öffentlichen Aussagen der beiden ehemaligen Ministerpräsidenten Biedenkopf und Milbradt. So wie man die UNESCO für das Scheitern des Monitoringprozesses und Widersprüche im Antragsprozedere verantwortlich macht, diffamiert man auch eine Bürgerbewegung, die sich für den Erhalt des Welterbetitels einsetzt.
Thomas Löser, Sprecher des Vereins „Bürgerbegehren Tunnelalternative am Waldschlößchen e.V.“, sagte in diesem Zusammenhang: „Es ist traurig zu erleben, dass in einer Kunst- und Kulturstadt bewusst eine Stimmung gegen die UNESCO und das mit ihr verknüpfte Ziel der Bewahrung der einmaligen Kulturgüter der Menschheit geschaffen wird. Die Dresdner, die zu recht stolz auf die Leistungen der Vergangenheit sind, sollten sich ihre Verantwortung gegenüber der Zukunft ihrer Stadt und der kulturbewussten Menschheit vergegenwärtigen und sich von solch blamablen Kampagnen nicht beeindrucken lassen.“