In der Sächsischen Zeitung finden sich zwei aktuelle Interviews, die Erhellendes zum Verhältnis zwischen dem Freistaat Sachsen und der UNESCO vermitteln:

Francesco Bandarin

Am 10.05.2008 erscheint ein Exklusiv-Interview mit dem Chef des UNESCO-Welterbezentrums in Paris.

Zwei Passagen des Interviews sind hervorhebenswert.

Auf die Frage: „Können Sie verstehen, dass sich viele Dresdner von der UNESCO erpresst fühlen?“ antwortet Francesco Bandarin: „Nein. Tatsächlich hat es Diskussionen über Alternativen, die wir uns immer gewünscht haben, mit uns nie gegeben. Wir kennen keine alternativen Brücken, keine Entwürfe zum Tunnel, keine anderen Verkehrsführungskonzepte – nichts. Die Stadt hat uns eine Brücke gezeigt, diese noch leicht geändert – und das war es.“

Es ist tröstlich, auf diesem Wege zu erfahren, dass es der UNESCO da nicht besser geht als manchem Dresdner. Zur Erinnerung: Kajo Schommer, der damalige Sächsische Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, gab auf einer so genannten „Dresden-Konferenz“ am 08.11.1995 bekannt: Der Freistaat werde nur eine Waldschlößchenbrücke fördern und nichts anderes. Damit wurde bis 2005 (für ein Jahrzehnt!) jegliche Diskussion über Alternativen zur Waldschlößchenbrücke im Keim erstickt.

Nun ist es keineswegs so, dass sich der Freistaat und die Landeshauptstadt in der Brückenfrage nicht bewegt hätten: Mit der „Burger-Brücke“ haben sie natürlich Kompromissbereitschaft bewiesen – nur dass man die Kompromisse Dresdner Art im Vorher-Nachher-Vergleichbild selbst als wohlmeinender Betrachter mit der Lupe suchen muss.

Schließlich reagiert Francesco Bandarin auf die Frage: „Fühlen Sie sich erpresst von Dresden?“ mit den Worten: „Der Bürgermeister kam und sagte: Wir bauen die Brücke. Was soll ich da sagen?“

Nichts. Dazu kann man nichts sagen. Man darf über die „Sturheit überrascht [sein], mit der diskutiert wurde.“ und man darf sich wundern über die Dreistigkeit, mit der sächsische Provinz- … ähm … besser vielleicht doch: sächsische Lokal- und Landespolitiker auf internationalem Parkett agieren.

Georg Milbradt

Am 13.05.2008 antwortet Ministerpräsident Sachsens auf das Interview mit Francesco Bandarin.

Zunächst sollte bei der Beurteilung des Interviews nicht übersehen werden, dass gerade mit dem Auslaufen der Bindungsfrist des Bürgerentscheids zur Waldschlößchenbrücke von 2005 der Weg wieder frei geworden ist für vernünftige Alternativen – wie dem Elbtunnel, der die Funktion der Elbquerung mit dem Erhalt des Welterbes verbindet. Wenn Georg Milbradt auch heute noch den seinerzeit erklärten „Bürgerwillen“ für sakrosankt erklärt, dann nur, weil er nicht bereit oder nicht in der Lage ist, aufrichtig nach Kompromissen zu suchen.

Darüber hinaus sind vor allem die Antworten auf die letzten drei Fragen bemerkenswert.

Auf die Frage: „Können Sie nachvollziehen, dass aus Sicht der UNESCO eine Brücke die Welterbe-Landschaft ‚irreparabel zerstört‘?“ hin beklagt Georg Milbradt: „Nein. Bei Licht betrachtet führt die UNESCO nichts anderes als eine Geschmacksdebatte.“ um wenige Zeilen später selbst von der „filigranen Einzigartigkeit“ der Brücke zu schwärmen. Nun ist es so, dass der „Geschmack“ der UNESCO – um nur einige Beispiele zu nennen – von der Bundesarchitektenkammer geteilt wird (ihr Bundesgeschäftsführer Tillman Prinz sagt wörtlich: „Dieses Stahlgerüst vor der Silhouette Dresdens können wir uns aber nicht vorstellen.“), dass erst vor wenigen Tagen 133 Dresdner Architekten einen Baustopp für die Brücke gefordert haben und dass selbst Professor Manfred Curbach, Direktor des Instituts für Massivbau an der TU Dresden und Veranstalter des renommierten Dresdner Brückenbausymposiums (!), etwas euphemistisch von einem „nicht unbedingt optimalen Entwurf“ spricht. Bei allem Respekt vor dem Geschmack unseres Ministerpräsidenten: Als Finanzpolitiker möge er sich bei baukünstlerischen Fragen doch bitte etwas mehr in Zurückhaltung üben.

Ein bemerkenswerter Zungenschlag verbirgt sich in der Antwort von Georg Milbradt auf die vorletzte Frage. Hier formuliert er: „Letztendlich erleben wir gerade den Versuch, die Dresdner Bürger zu entmündigen.“ Ganz recht: 50.000 Dresdner werden das unangenehme Gefühl, von Stadtverwaltung und Regierungspräsidium entmündigt zu werden, einfach nicht mehr los.

Das „Sahnehäubchen“ des gesamten Interviews kommt aber ganz zum Schluss. Auf die Frage: „Haben Sie das Regierungspräsidium in seinen Entscheidungen die Brücke betreffend beeinflusst?“ antwortet Georg Milbradt (vermutlich mit einem süffisanten Lächeln) geradewegs: „Das Regierungspräsidium trifft seine Entscheidungen aus eigener Verantwortung nach geltendem Recht und Gesetz.“ Das sollte gewiss so sein – die Realitäten sehen in Dresden gleichwohl ganz anders aus. Erinnert sei nur an das Schreiben der ehemaligen Bürgermeister Gunter Just und Klaus Gaber, in dem sie berichten, dass sie in ihrer „damaligen Verantwortung als Dresdner Beigeordnete […] unmittelbar [haben] erfahren müssen, in welch massiver Weise die CDUgeführte Staatsregierung auf die Entscheidungen der kommunalen Gremien Einfluss nahm.“

Für wie dumm hält unser Landesvater denn seine Landeskinderchen eigentlich?

Der Anker

Wahlkampf kann ganz schön langweilig sein. Rein verbal auf den politischen Gegner einzuhacken ist unsportlich und für den Zuschauer höchst langweilig.

Schön wäre es, wenn Helma Orosz, OB-Kandidatin der CDU, auch etwas sagen und endlich ein wenig mitmachen würde, wo die anderen Kandidaten schon längst angefangen haben, zumindest verbal auf die Probleme ihrer Wähler einzugehen. Zwei Einladungen zu Wahlveranstaltungen erreichten Frau Orosz nicht. Ein Jammer! Das wäre dann schwierig, eine Stadt zu regieren, wenn schon simple Einladungen nicht zustellbar sind. Frau Orosz nennt das Welterbe eine „Herzensangelegenheit“ und beharrt trotzdem auf dem zügigen Bau der Brücke. Bitte! Es sollte sich doch bis in die Räume aller Fraktionen herumgesprochen haben, dass dies unvereinbare Gegensätze sind. Gut: Bertrand Russell war auch der Überzeugung, dass es keinen Unsinn gibt, den eine Regierung ihren Untertanen nicht einreden könnte.

Die Rabenfedern aus dem Schnee von gestern will Eva Jähnigen (Bündnis90 / Die Grünen) lesen, da das Welterbe auch für sie eine Herzensangelegenheit ist. Allerdings will sie zurückbauen, was nach Ansicht der UNESCO nicht auf die Waldschlößchenwiese gehört.

„Dresden soll zur führenden Metropole in Europa werden“, sagt der FDP-Mann Dirk Hilbert. Wie er mit Dresden an Paris oder London vorbei ziehen will sagt er nicht. Sein Programm erwarten wir noch.

Dr. Peter Lames (SPD) und Friedrich Boltz (Einzelkandidat) wollen klar den Welterbeerhalt. Dr. Klaus Sühl (Die Linke) würde noch die Gemengelage diskutieren. Na, also!

Sogar die Staatsminister fallen eine/r nach der/dem anderen unter die Welterbe-Retter/innen. Nur Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) nicht. Der kann nicht tiefer fallen. Der hat dienstlich mit Bankenkrisen und privat mit Renditen aus Immobilienfonds zu tun und ist endlich zurücktreten. Dieser Verlust ist wahrlich verkraftbar.

Der designierte sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) will: „… der Ministerpräsident aller Sachsen sein, politische Gräben überwinden und alle einladen, an der Zukunft unseres Landes mitzugestalten“.

Vielleicht geht ihm ein Licht auf und er erkennt, dass sich auch mit dem Welterbe Geld machen lässt! Doppelt sogar: Die Auftragnehmer für den Brückenbau werden entschädigt und dann wird mit einem hochmodernen Tunnel noch mal Geld verdient. Keine Mittel? Quatsch! Die sich abzeichnende Rückforderung von 96 Mio. Euro Fördermitteln durch die Bundesregierung bei Verlust des Welterbes und die Mehrkosten durch die ins unermessliche steigenden Stahlpreise werden das Projekt Waldschlösschenbrücke ohnehin unaufhaltsam zu einem finanziellen Desaster machen! Das kann Dresden nicht bezahlen! Schauen wir, dass Stadtverwaltung und Landesregierung nicht weiterhin verscheuern und verjubeln, was Generationen vor uns aufgebaut haben! Schauen wir, dass mit unseren Steuergeldern nicht weiterhin Milliardenverluste gemacht werden, dann können wir uns auch die Erhaltung des Weltkulturerbes, der Waldschlößchenwiesen und eine moderne Lösung leisten! Die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung gilt dem Welterbe-Erhalt nicht dessen Zerstörung!

Hoffen wir auf einen hohen Wirkungsgrad der bevorstehenden Wahlen und die zügige Ablösung der amtierenden Welterbeschänder!

Jedes Volk hat die Regierung,
die es verdient.
Joseph de Maistre

Dumm nur, wenn man eine Regierung abbüßen muss, die andere verdient hätten!

Bevor es zu spät ist

Zugegeben, Brücken baut man häufiger als Tunnel. Doch so manche Stadt baute Hochstraßen, die sich im Nachhinein nicht als Ideallösung erwiesen. Auch Dresden hat ein solches Beispiel zu bieten. Die Hochstraße an der Kesselsdorfer Straße Ecke Freiberger Straße hat den Raum städtebaulich stark verändert – nicht zu seinem Vorteil.

Hochstraßen in noch viel größerem Umfang hatte die nordamerikanische Stadt Boston gebaut. Eine Hochautobahn, die in den Jahren 1951 bis 1959 errichtet wurde, war der Verkehrsbelastung bereits nach einigen Jahrzehnten nicht mehr gewachsen. Hinzu kam, dass die Stahlträgerkonstruktion deutliche Ermüdungserscheinungen aufwies. Die schrittweise Sanierung hätte ein jahrelanges totales Verkehrschaos in der Bostoner Innenstadt bewirkt. So entschied man sich zu Beginn der 1980er Jahre, die Hochautobahn unter die Erde zu verlegen. Durch die Tieferlegung der Stadtautobahn gewann man etwa 11 Hektar Freiflächen, gleichzeitig wurde die Abgrenzung Bostons von seiner revitalisierten „Waterfront“ rückgebaut. Nach nahezu vollständiger Fertigstellung des Projektes wird es nun von allen Seiten als voller Erfolg gelobt: Die Innenstadt erhielt zusätzliche Grünflächen, Wohnquartiere wurden aufgewertet und die CO²-Belatung Bostons konnte erheblich verringert werden.

Landet man heute in Boston und fährt in Richtung Innenstadt, quert man den Charles River durch einen Tunnel, spaziert durch die Innenstadt und erfreut sich an neu entstandenen Grünflächen.

Müssen wir in Dresden erst eine Hochstraße bauen, um in einigen Jahrzehnten dann doch festzustellen, dass eine unterirdische Querung von Vorteil gewesen wäre – oder lernen wir aus den Fehlern Anderer bevor es zu spät ist?

Welch zerschneidende Wirkung Hochstraßen durch Grünzüge haben können, kann sicherlich an vielen Beispielen gezeigt werden. Eines ist im Süden von Leipzig zu besichtigen. Auf dem Gebiet eines ehemaligen Gutes errichtete um 1900 Paul Herfurth – ein damals bedeutenden Zeitungsverleger – eine neoklassizistischen Parkanlage mit Baumgruppen, idyllischen Teichen, Tempeln, Statuen und Säulengängen samt der so genannten Weißen Villa mit ihrem imposanten, vergoldeten Spiegelsaal. Sie wurde dem Lustschloss „Petit Trianon“ im Versailler Schlosspark nachempfunden. Die Parkanlage, heute unter dem Namen „agra-Park“ bekannt, wurde mit der 1972 fertig gestellten Hochtrasse der B2/B95 optisch ramponiert und in einen östlichen und einen westlichen Teil zertrennt. Für die 360 Meter lange und 24 Meter breite Hochstraße mussten der Rosengarten sowie Teile der Gärtnerei weichen. Die ursprüngliche Konzeption des zusammenhängenden Landschaftsparks wurde damit weitestgehend zerstört. Der Lärm auf der B2/B95 hat die Gegend verändert. Muss man derartige Fehlplanungen wiederholen oder gelingt es Dresden, aus Fehlern der Geschichte zu lernen?

In der Diskussion um die Waldschlößchenbrücke wird nur allzu oft gesagt, der Tunnel sei zu teuer. Die Brückenbefürworter sagen: Es sollte sorgsam mit den Steuergeldern umgegangen werden. Aber so einfach ist das nicht. Alle Steuerzahler wollen für ihr Geld natürlich eine Gegenleistung. Baut man mit dem Geld eine Brücke für die 135.000 Dresdner, die sich vor drei Jahren dafür entschieden haben, ohne zu wissen welche Folgen sie hat, werden all diejenigen, die den Tunnel oder aber gar keine Querung wollen, darin eine Verschwendung sehen.

Ein Kompromiss Tunnel würde hier Wunder wirken! Die Brückenbefürworter bekommen so eine Elbquerung. Den Tunnelfreunden und jenen, die die Elbwiesen ohne Querung wollen, bleiben zumindest die Elbwiesen erhalten. Ein Kompromiss heißt immer, sich zu arrangieren und von der individuellen Ideallösung abzuweichen. Nur so können wir es – ganz im Sinne der Demokratie – möglichst vielen Dresdnerinnen und Dresdnern recht machen. Das kann auch bedeuten, dass wir etwas mehr Steuergelder ausgeben müssen. Doch: nur dann steht die Lösung auf einem sicheren Fundament. Es sind unser aller Steuergelder, also sollte die Lösung so ausfallen, dass sie von den meisten Dresdnern mitgetragen wird.

Der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Joachim Hofmann-Göttig in einem Interview mit Deutschlandradio: „Es ist beschlossene Sache, dass die Landesregierung mit der Wirtschaft und den örtlich ansässigen Mehrheiten der Bevölkerung der Auffassung ist, dass wir irgendwo in der Mitte zwischen den vorhandenen Brücken eine feste Querung brauchen. Ob es eine Brücke oder ein Tunnel sein soll, ist ausdrücklich offen gehalten worden, aber eine feste Rheinquerung ist erforderlich.“

Mit Dresden allerdings lässt sich die Situation nicht vergleichen. In Rheinland-Pfalz geht man weit sorgsamer mit der Weltkulturerbelandschaft um. So schön das ist, so trauriger ist, dass Dresden offensichtlich als das Negativbeispiel dasteht: „Die Beibehaltung des Titels UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal steht für diese Landesregierung überhaupt nicht zur Disposition. […] Ich lege großen Wert darauf, dass man das Mittelrheintal nicht in einem Atemzug mit Dresden diskutiert!“

Anderenorts ist offensichtlich klar, dass der Titel UNESCO-Welterbe eben nicht nur ein Titel ist, sondern ein heiliges Prädikat. Die Einstufung der Landschaft als einzigartig ist ein Erbe, das uns durch das Bemühen vieler Generationen erhalten geblieben ist und das verpflichtet. Es verpflichtet zur Bewahrung und dazu, es unangetastet weiterzugeben.

Als man sich um den Weltkulturerbetitel beworben hat, war Joachim Hofmann-Göttig an vorderster Front engagiert. Man hat gewusst, dass dieser Titel eben den Auftrag mit sich bringt, den Charakter der Kulturlandschaft zu erhalten. Eine Brücke, wie schlank nun auch immer, das zeigt die Debatte in Dresden, die verändert den Charakter der Landschaft gravierend.

Hofmann-Göttig war das klar: „Ja, selbstverständlich haben wir das gewusst. […] Wir haben schon im Anerkennungsverfahren deutlich gemacht, dass nur eine welterbeverträgliche Brückenkonstruktion in Betracht kommt, wenn es denn eine Brückenkonstruktion wird. Und ich sage noch einmal, wenn die UNESCO sagt, dem Grundsatz nach ist keinerlei Form von Brücke möglich, dann wird die Landesregierung alternative Tunnelpläne in den Mittelpunkt ihrer Prüfung stellen.“

Rheinquerung muss sein, aber nicht um den Preis der Aberkennung des Titels Weltkulturerbe!

Solch klare Äußerungen von Politikern sind Lichtblicke, die Dresden braucht – bevor die Landschaft weiter von Hiobsbotschaften und großer Technik heimgesucht wird.

Vielleicht hat das Engagement der Dresdnerinnen und Dresdner für die Waldschlösschenwiesen und den Erhalt ihres Welterbes dazu geführt, dass sich in anderen Bundesländern die Machtdemonstration der Landesregierung gegen Weltkultur und Völkerrecht nicht wiederholt.

Am Montag, dem 19.05.2008, findet wieder eine Demonstration statt. Beginn ist 18:30 Uhr am Goldenen Reiter. Um 19:00 Uhr ist Kundgebung an der Frauenkirche. Die Veranstaltung steht unter dem Motto

Ja zum Dialog mit der Unesco!

Ein aufrichtiger und dem Gedanken des Welterbes verpflichteter Dialog mit der UNESCO ist dringend geboten. Er muss weit über das hinaus gehen, was wir jüngst in einem Interview mit Georg Milbradt vernehmen konnten.

Nicht nur 50.000 Unterzeichner des Bürgerbegehrens möchten nicht, dass in den Elbwiesen weiter rücksichtslos Tatsachen geschaffen werden, sondern auch die Bundesminister Tiefensee und Zypris, die Sächsischen Staatsminister Stange und Jurk sowie namhafte Denkmalschützer und Architekten. Zuletzt hatte nochmals Francesco Bandarin, der Chef des UNESCO-Welterbezentrums in Paris, in einem SZ-Exklusivgespräch die Politiker in Dresden und Sachsen aufgefordert, den Brückenbau am Waldschlößchen sofort zu stoppen und einen neuen Bürgerentscheid durchzuführen.

Der von Stadtverwaltung, Regierungspräsidium und Staatsregierung mit Leidenschaft praktizierten Ignoranz kann von der kultivierten und wertebewussten Dresdner Bürgerschaft nur eines entgegen gesetzt werden: öffentlichkeitswirksamer und friedlicher (!) Protest.

Am Freitag, dem 09.05.2008, findet von 17:00 bis 18:00 Uhr eine (friedliche!) öffentliche Protestversammlung auf dem Neumarkt statt.

Es geht um die unsäglichen Äußerungen des sächsischen Justizministers Geert Mackenroth (CDU). Dessen nicht bewiesene Behauptungen stellen eine Kriminalisierung aller Brückengegner dar. Diese und andere Äußerungen von führenden Vertretern der sächsischen CDU sind kein Beitrag zur Befriedung der gespaltenen öffentlichen Meinung über die Art und Weise der Elbquerung am Waldschlößchen.

Für uns ist es selbstverständlich, dass die sachliche Auseinandersetzung in dieser Frage ohne Gewalt und in gegenseitiger Achtung voreinander stattfinden muss. Deshalb verurteilen wir jede Art von gewaltsamen Übergriffen.

Stoppt die Gewalt!

Wir bedauern die Vorkommnisse auf der Baustelle Waldschlößchenbrücke. Sand im Getriebe oder Gewalt können keine Lösung sein.

Wir rufen erneut zu absoluter Gewaltlosigkeit auf!

Wir erinnern die Öffentlichkeit an unsere strikte Gewaltlosigkeit, die wir auf allen Veranstaltungen gepflegt haben. Mit unserem Kompromiss-Bemühungen haben Gewalttäter nichts zu tun. Unser Protest ist friedlich und kultiviert.

Der Umgang der Dresdner CDU mit dem Eigentum aller Dresdner und dem Welterbe der Menschheit ist beschämend und offene Gewalt. Selbst Bauarbeiter stehen dem Bauvorhaben mehr und mehr kritisch gegenüber. Der amtierende Oberbürgermeister und der Stadtrat müssen die aggressive Gangart und die bewusste Inkaufnahme der Zerstörung des Welterbes Dresdner Elbtal umgehend stoppen.

Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) spricht von „Brücken-Dschihadismus“. Ein denkenswerter Freudscher Versprecher. „Dschihad“ bezeichnet im Islam den „Kampf auf dem Wege Gottes“ so kann „Brücken-Dschihadismus“ nur den „Kampf auf dem Weg der Brücke“ meinen. Also passt der Spruch rein sachlich nur zu den Brückenfreunden – und nach allem, was wir erleben ist er durchaus zutreffend:

Nach den Beschimpfungen von Arnold Vaatz (CDU) und den legendär-peinlichen Äußerungen des Noch-CDU-Ministerpräsidenten Georg Milbradt: „Der Verlust des Welterbetitels ist verkraftbar.“ im vergangenen Jahr und der jüngsten Einlassung des ehemaligen CDU-Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf: „Ich würde den Verlust des Welterbetitels bedauern, aber nicht für ein Unglück halten.“ verzeichnen wir damit einen neuen Höhepunkt verbaler Entgleisungen durch hochrangige sächsische CDU-Funktionäre. Wir empfehlen: Erst denken, dann sprechen!

An der Sprache
erkennt man das Regime.
Heinrich Mann

Wir verstehen die Wut vieler Dresdner, welche die bewusste Zerstörung des Welterbes ohnmächtig mit ansehen müssen.

Auch die Vertreter der Tunnel-Alternative sind Opfer von Gewalt. Viele Transparente und Informationsstände wurden zerstört. Es hat tätliche Angriffe gegeben: Der Sprecher des Vereins „Bürgerbegehren Tunnelalternative am Waldschlößchen e.V.“, Thomas Löser, ist nur durch einen glücklichen Zufall nicht Opfer einer schweren Körperverletzung geworden. Gegen den Täter läuft ein Ermittlungsverfahren. Und wenn jemand ruft: „Ab in den Tunnel mit Euch und alle vergasen!“ ist das ganz bestimmt kein Zeichen einer friedfertigen Geisteshaltung.

Thomas Löser bezeichnete die Äußerungen des CDU-Justiz-Ministers als reine Wahlkampfpolemik: „Wir lehnen die Brücke nicht um jeden Preis ab, sondern wir wollen eine Elbquerung am Waldschlößchen und das Welterbe. Damit sind wir im Bund mit vielen kulturvollen und geistreichen Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt.“ Wenn Geert Mackenroth die Absicht habe, jemanden zu kriminalisieren, müsse er sich fragen lassen, was er damit erreichen wolle. „Es ist schon merkwürdig, dass noch kein Täter für die Vorfälle ermittelt wurde, aber Herr Mackenroth genau weiß, aus welchem Lager sie kommen.“

Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth (CDU) kann Anzahl und Art der Ermittlungsverfahren gegen vermeintliche Brückengegner so schön aufsagen. Welche Erfolge hat er aber bei den Ermittlungen zu den Angriffen auf Vertreter des Tunnel-Kompromisses vorzuweisen? Wir fragen ihn: Wenn der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert (Übrigens auch Mitglied der CDU!), auf einer CDU-Veranstaltung am 28.04.2008 in Dresden mit Bezug auf den Brückenstreit „auf beiden Seiten eine ausgeprägte Neigung zum Fundamentalismus“ beklagt – wen meint er dann wohl?

Durch die Fotoausstellung
der Deutschen UNESCO-Kommission und
des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland
führt
Heidrun Laudel
Architekturhistorikerin

Von einer Reise zurückgekehrt, bin ich vor drei Tagen davon überrascht worden, dass wir die Ausstellung der Deutschen UNESCO-Kommission zu den Welterbestätten in unserem Land jetzt in Dresden haben. Man kann den Initiatoren und denen, welche die praktische Umsetzung in so kurzer Zeit bewältigten, nur herzlich danken.

Über die professionellen Fotos von Hans J. Aubert bringt die Ausstellung auf vergleichsweise einfache und doch eindrucksvolle Weise den Gedanken des „Welterbes“ näher. Und das ist so wichtig, gerade hier in Dresden, wo der Begriff „Welterbe“ einen besonderen Klang hat, wo es nicht selten so scheint, als läge er wie ein Fluch über der Stadt. Die Panoramabilder und die dazugegebenen Kurzbeschreibungen lassen plastisch werden, was die UNESCO im Jahre 1972 bewogen hat, zu einer Konvention zu gelangen, um außergewöhnliche Stätten des Kultur- und Naturerbes unter den Schutz der gesamten Weltgemeinschaft zu stellen.

Die deutschen Welterbestätten werden in der Ausstellung in chronologischer Folge präsentiert, d.h. nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Liste der UNESCO. Es beginnt 1978 mit dem Aachener Dom, dem repräsentativen Zentrum des Karolingischen Reiches, eingebettet das Herzstück, der Pfalzkapelle, Krönungs- und Grabstätte deutscher Könige über Jahrhunderte. Mit ihr, mit der grandios überwölbten Kuppelhalle erwuchs gleichsam aus dem Nichts höchste Baukultur. Es endet vorläufig mit der Nummer 34, der am Donaubogen gelegenen Altstadt von Regensburg, deren Bauten – Brücke, Dom, Fürstensitz und Patrizierburgen (Geschlechtertürme) von der glanzvollen Geschichte der freien Reichsstadt des Hochmittelalters künden und die sich heute als lebendige Universitätsstadt mit niedriger Arbeitslosenzahl präsentiert.

Die Stadt Regensburg hat übrigens jüngst, am 22. April 2008, den Zuschlag für die Koordinierung des europäischen Städtenetzwerkes „Welterbe und Stadtentwicklung“ erhalten. Dresden wäre für dieses Projekt, das sich kurz „HerO“ („Heritage as Opportunity“, deutsch: „Kulturerbe als Chance“) nennt, nicht weniger geeignet gewesen.

Das Jahr 1978 bildete generell den Auftakt. In diesem Jahr wurde die Liste der Welterbestätten eröffnet. Und es ist interessant, welche Stätten neben dem Aachener Dom zum Welterbe erklärt wurden. Hier eine Auswahl:

  • die Altstadt von Krakau, die ihre Glanzzeit in der Frühen Neuzeit unter den Jagiellonen erlebte und mit vollem Recht als das bedeutendste Zentrum der Renaissance außerhalb Italien gelten kann;
  • eine Wikingersiedlung auf dem zu Kanada gehörenden Neufundland, die einzig sicher nachgewiesene Wikingersiedlung in Nordamerika, die ab 1961 von den Norwegern Helge und Anne-Stine Ingstad ausgegraben wurde;
  • der Yellowstone Nationalpark in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat Wyoming, der schon 1872 unter Schutz gestellt wurde und damit der älteste Naturpark der Welt ist;
  • die Felsenkirchen von Lalibela in Äthiopien, elf monolithische Kirchen, die – überwiegend mehrgeschossig – in rote Basaltlava gemeißelt sind, entstanden im 12./13. Jh., beginnend unter der Regentschaft von Kaiser Gebra Maskal Lalibela;
  • die im Pazifischen Ozean gelegenen und zu Ecuador gehörenden Galápagos-Inseln, die durch Darwins Forschungen besonders bekannt geworden sind und wegen eines ungebremsten Tourismus und der Überfischung seit 2007 auf der „Roten Liste“ stehen.

Allein diese Eintragungen im Jahre 1978 zeigen das breite Spektrum, das die Weltorganisation bei der Unter-Schutz-Stellung im Auge hat. Davon zeugen auch die hier komplett dargebotenen Welterbestätten Deutschlands, wenngleich ihr kulturgeschichtlicher Hintergrund ein einheitlicherer ist.

Das Beispiel des Aachener Domes könnte zu dem Schluss verleiten, es ginge vorrangig um bedeutende Bauwerke. Es geht um den ganzen historischen und geistig-kulturellen Kontext, in denen die jeweiligen Bauten stehen, und um die Wurzeln und Wirkungen:

Nehmen wir das Benediktinerkloster Lorsch (751–768) [11], ebenfalls ein Denkmal der Karolingischen Baukunst, älter noch als die Pfalzkapelle. Von ihm hat sich einzig die Torhalle in ihrem ursprünglichen Aussehen erhalten, die wahrscheinlich einen Prozessionsweg abschloss. Sie steht für einen ganzen Baukomplex, für ein kulturelles Zentrum, für eine in Größe und Ausstattung außergewöhnliche Anlage. Davon kündet die erstaunlich reiche Fassade: eine mit Steinmosaik verkleidete Wand, die mit den Säulen- und Pfeilervorlagen, voll ausgebildeten korinthischen Kapitellen römisch-antike Traditionen in das Mittelalter transportiert.

Meist drückt sich die Komplexität schon in der Bezeichnung aus, etwa im Falle von Trier [8], der ältesten Stadt Deutschlands, gegründet 16 v.Chr., zeitweiliger Sitz Kaiser Konstantins, in der die römischen Baudenkmäler (Amphitheater um 100, Porta Nigra vom späten 2. Jh., Kaiserthermen vom Anfang 4. Jh.) und die christlichen Nachfolgebauten (der Dom mit dem charakteristischen Westchor aus der Zeit der Salier Ende des 12. Jh. und die Liebfrauenkirche aus dem 13. Jh.) in gleicher Weise hervortreten.

Schließlich wird die ganze Vielfalt einer städtischen Siedlungsentwicklung dort eingefangen, wo Städte komplett unter Schutz gestellt sind

  • die Hansestadt Lübeck [9]
  • die Altstadt von Bamberg [13]
  • die Altstadt Quedlinburg [16]
  • die Altstädte von Stralsund und Wismar [28]
  • die Altstadt von Regensburg [34]

Breit ist auch das zeitliche Spektrum.

  • Es beginnt mit der Grube Messel bei Darmstadt [18], wo der Ölschiefer die ganze Artenvielfalt an Lebewesen aus dem Eozän (57 bis 36 Millionen Jahre v.Chr.) als Fossilien bewahrt hat: Ein Eldorado nicht nur für Paläontologen, auch für der an der Urgeschichte interessierten Laien.
  • Es endet bei den Industriebauten des 19. und 20. Jahrhunderts, bei der „Völklinger Hütte“ im Saarland [17], einem Eisenhüttenwerk aus dem 19. Jahrhundert bzw. bei der Zeche Zollverein in Essen [27], einem Industriekomplex aus den 1920er Jahren, in der Zeit der Klassischen Moderne („Bauhausstil“) errichtet.

Bei einigen der Stätten erschließt sich die kulturelle Komplexität auf den ersten Blick:

  • bei der Klosterinsel Reichenau beispielsweise, deren Kirchenbauten aus Karolingischer und Ottonischer Zeit (Marienmünster: um 816 geweiht, St. Georg in Oberzell: 896-913 gebaut, St. Peter und Paul: 799 geweiht) [26] sich heute wie einst auf fruchtbaren, durch Gemüseanbau kultivierten Boden erheben,
  • beim Gartenreich Dessau-Wörlitz [25], das Park und wirtschaftliche Anlagen in höchst künstlerischer Weise miteinander vereinigt
  • und nicht zuletzt beim Dresdner Elbtal [30], das seine Einzigartigkeit aus dem Zusammenklang von Siedlungs- und Flusslandschaft bezieht.

Damit sind wir bei einem Thema, das uns inzwischen bis zum Überdruss bewegt, weil die ganze Problematik im täglichen Schlagabtausch bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wird. Wo und wann wird denn noch über den eigentlichen Wert gesprochen, der dazu geführt hat, dass die UNESCO dem Elbtal 2004 Welterbetitel verlieh?

Wegen des Brückenbaus, der das Tal an sensibelster Stelle, im Großen Elbbogen, unwiederbringlich zerschneidet (Aachener Gutachten), ist Dresden 2006 auf die „Roten Liste“ der bedrohten Welterbestätten gesetzt worden und nimmt dort eine Sonderstellung ein. Derzeit führt das zwischenstaatliche Komitee der UNESCO für den Schutz des Natur- und Kulturerbes 30 Stätten als „besonders gefährdet“. Beim überwiegenden Teil handelt es sich um Stätten, in denen die UNESCO als internationale Solidargemeinschaft fungiert, in der sie materielle und ideelle Hilfe leistet. Es sind Stätten, die in Ländern der Dritten Welt liegen, wo ihnen Zerstörung durch wirtschaftliche Not, Kriegswirren und Naturkatastrophen droht. Sinnvollerweise sind viele von ihnen – auch auf Antrag der jeweiligen Länder – zugleich mit der Titelverleihung auf die Rote Liste gesetzt worden. Das betrifft u.a.

  • das Minarett und die Ruinen von Jam in Afghanistan, wo illegale Grabungen und Bürgerkriegswirren ihre Spuren hinterlassen haben und
  • auch die antike assyrische Hauptstadt Assur im Irak, die durch ein Staudamm-Projekt am Ufer des Tigris gefährdet ist.

Letzten Endes waren es solche Besorgnis erregende Entwicklungen, die einzelne Länder allein nicht mehr zu beherrschen in der Lage sind, die zu der internationalen Konvention geführt haben. Wir erinnern uns: Am Anfang stand der Aufruf der UNESCO vom 8. März 1960, die durch den Bau des Assuan-Staudammes vom Nil bedrohten Denkmale in Nubien für die Nachwelt zu retten. Danach verging noch eineinhalb Jahrzehnt bis die Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes, die 1972 in Stockholm verabschiedet wurde, in Kraft trat. Das war 1975.

In diesem Kontext und mit Blick auf die „Rote Liste“ stellt sich Dresden allerdings in ganz anderer, und zwar beschämender Weise als einzigartig dar. Es ist die Stätte, in der führende Politiker sich nicht zu schade sind, öffentlich auf das Welterbe zu pfeifen.

Das war einst ganz anders, als man eben nicht dem allgemeinen Trend folgte, den Fluss zu kanalisieren. Dresden ist nicht zuletzt dafür mit dem Welterbetitel geehrt worden, dass die Stadt ihre Auenlandschaft bewahrt, sie in einen Uferpark verwandelt hat. Mit einer solchen wirklich kreativen Stadtentwicklung macht der Brückenbau, der einem abstrakten und dazu hoffnungslos veralteten Planungsschema folgt, brutal Schluss. Mit ihm setzen Stadt und Land, die doch wohl zu den zivilisierten Regionen unserer Erde gehören, ein deutliches Zeichen, dass sie mit den weltweiten Bemühungen um Bewahrung des Erbes nichts im Sinne haben.

Die offizielle Gemeinschaftsausstellung der Deutschen UNESCO-Kommission und des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland ist in Dresden! Sie stellt alle deutschen Welterbestätten in Panoramafotografien von Hans-J. Aubert vor.

Der Verein „Aktives Leben“ e.V. und die Bürgerinitiative „Dresdens Erben“ haben die Ausstellung nach Dresden geholt – aus Verbundenheit zu unserer Heimatstadt und weil sie einfach zum Welterbe gehört. Zur Eröffnung am 08.05.2008 sprechen Frau Jana Knauth (Bürgerinitiative „Dresdner Erben“) und Herr Dr. Hermann Krüger (Stadtkonservator a.D.). Durch die Ausstellung führt Frau Dr. Heidrun Laudel (Architekturhistorikerin).

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Die Bilder wurden 2007 bis 2008 in mehr als 30 Ländern auf allen Kontinenten ausgestellt, unter anderem in Algier, Ankara, Baku, Berlin, Bonn, Bordeaux, Brasilia, Chisinau, Dublin, essen, Goslar, Helsinki, Islamabad, Kairo, Kaliningrad, Kaohsiung, Karachi, Kopenhagen, Laibach, Lomé, Lübeck, Maulbronn, Minsk, Montreal, Mumbai, Osaka, Oslo, Panama, Paris, Peking, Pjöngjang, Porto Alegre, Quito, Regensburg, Rio de Janeiro, San Francisco, Santo Domingo, Seoul, Taipei, Tiflis, Tokio und Ulan Bator.

Schon jetzt bedanken sich die Dresdner Initiatoren bei Pirelli RE für die großzügige Unterstützung des Projektes. Außerdem unterstützt Pirelli RE als Mitglied der „Initiative Welterbe – Siedlungen der Berliner Moderne“ aktiv den UNESCO-Antrag um Aufnahme von sechs Berliner Siedlungen der 20er Jahre auf die UNESCO-Welterbeliste. Zur Begleitung dieses Entscheidungsprozesses haben die Eigner der betreffenden Bestände, Pirelli RE, die Deutsche Wohnen Gruppe und die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG diese Initiative gegründet, um ein Zeichen für das Kulturerbe Berlins zu setzen und die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für dieses Thema zu schärfen.

Über „Aktives Leben“ e.V.

Der Verein Aktives Leben e.V. betreibt in der Johannstadt ein Vereinshaus für die Johannstädter Bürger – mit einem reichhaltigen Veranstaltungs- und Kursangebot. Außerdem beherbergt der Verein die Fahrradbibliothek, den Bürgerladen Johannstadt, die Bürgerinitiative Dresdens Erben und die Internationalen Gärten. Er organisiert das Dresdener Spielefest, das Dresdner Drachenfest am Fährgarten, gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt das Dresdner Elbefest sowie dieses Ausstellung auch.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.verein-aktives-leben.de zu finden.

Über Pirelli RE

Pirelli RE ist ein Asset Manager mit Spezialisierung im Immobiliensektor und hatte Ende 2007 ein verwaltetes Vermögen von 15 Mrd. € (71% Italien, 29% Deutschland und Polen). Pirelli RE verwaltet mittels Minderheitsbeteiligungen Fonds sowie Unternehmen, die Immobilien und notleidende Kredite besitzen und stellt seinen Kunden eine umfassende Palette spezialisierter Immobiliendienstleistungen zur Verfügung – sowohl direkt als auch über ein Franchise-Vertriebsnetz (Service Provider). Pirelli RE bewirtschaftet in Deutschland rund 70.000 Wohnungen und ist einer der größten Wohnungsanbieter in der Branche.

Ein Konsortium von Pirelli RE, RREEF, GREF (Generali Gruppe) und der Borletti Group hat eine verbindliche Vereinbarung mit Karstadt Quelle AG (Arcandor-Gruppe) über den Erwerb von deren 49%-Anteil an der Immobiliengesellschaft Highstreet unterzeichnet, welche die Mehrheit der Warenhäuser in Deutschland besitzt. Das Portfolio von Highstreet umfasst 164 Liegenschaften in Deutschland mit einer Gesamtfläche von 3,2 Mio. m², wovon 2,1 Mio. m² vermietbar sind. Die Immobilien befinden sich hauptsächlich in den Innenstädten und schließt das Aushängeschild KaDeWe in Berlin, das größte Warenhaus in Kontinentaleuropa, sowie den Oberpollinger in München ein. Der endgültige Abschluss der Transaktion ist für Ende Mai avisiert.

Pirelli RE ist vor allem in den Regionen Italien, Zentral- und Osteuropa tätig. Zu ihren Geschäftsfeldern zählen die Identifizierung von Investitionsmöglichkeiten in unterschiedliche Immobilienprodukte (Wohnen, Gewerbe, Notleidende Kredite) sowie Dienstleistungen, wie Integriertes Facility Management, Property Management, Vertrieb und Immobilienentwicklung, durch fachkundige Partnerunternehmen.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.pirellire.de zu finden.

Am Donnerstag, dem 08.05.2008, wird am Wiener Platz im Gebäude links neben dem Kugelhaus (gegenüber vom ehemaligen Kino am Hauptbahnhof) eine Fotoausstellung über die 32 deutschen Welterbestädten eröffnet. Von 18:00 bis 19:00 Uhr findet ein Sektempfang mit Live-Musik statt. Zur Eröffnung sprechen Frau Jana Knauth (Initiatorin der Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal) und Herr Dr. Hermann Krüger (Stadtkonservator a.D.). Durch die Ausstellung führt Frau Dr. Heidrun Laudel (Architekturhistorikerin).

Alle, die sich dem Welterbe-Gedanken verpflichtet fühlen, sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Bereits für 11:00 Uhr ist am gleichen Ort eine Pressekonferenz zur Eröffnung angesetzt.

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